Kaiser Otto I. erhob Havelberg 946/48 zum Mittelpunkt eines Bistums, das eine wichtige Aufgabe
in der Mission der heidnischen Wenden erfüllen sollte.
Zunächst war es dem weit entfernten Erzbistum Mainz unterstellt, ab 968 dem neu gegründeten Erzbistum Magdeburg.
Der Bischofssitz entstand wahrscheinlich am Ort eines wichtigen wendischen Heiligtums und war in der Frühzeit entsprechend
umstritten:
983 wurde er während des großen Slawenaufstandes von den Liutizen (loser Bund einiger nordwestslawischer Stämme) zerstört.
Die Christianisierung der Gebiete östlich der Elbe kam dabei zum Erliegen. Harte Kämpfe fanden erneut um 1136/1137 statt,
bevor 1147 im sogenannten Wendenkreuzzug die Unterwerfung der slawischen Stämme vollzogen war.
In der Folge konnte Bischof Anselm aus dem Interimssitz des Bistums in Jerichow nach Havelberg zurückkehren und seine
Diözese wieder in Besitz nehmen.
Unter ihm begann 1149/50 der Bau der Domkirche, der er ein Domstift zuordnete, dessen Angehörige nach der
Prämonstratenserregel lebten. Es wurde vom Kloster -Unser Lieben Frauen- in Magdeburg mit Chorherren besiedelt.
Zudem sorgte Anselm für die weltliche Besiedlung des Bistums, indem er bei König Konrad III. Unterstützung für die
Ansiedlung von Kolonisten erwirkte.
Bereits 1170 konnte die Weihe des Domes durch Erzbischof Wichmann von Magdeburg vorgenommen werden.
Heute gilt der Havelberger Dom als eine der wichtigsten touristischen Stationen entlang der Straße der Romanik.
Vom Domberg aus, hat man einen schönen Blick auf die Hansestadt Havelberg.
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